Mittlerweile schreibe
ich nur noch Tagebuch, wenn ich ein Gläschen Wein hatte. Damit denkt es sich
irgendwie besser. Diese melancholisch anmutende Stille und Sehnsucht nach etwas
Neuem ist einfacher zu erreichen.
Ich
fühle mich einsam. Ich weiß gar nicht, wann ich das zuletzt gesagt habe.
Normalerweise bin ich recht zufrieden mit meiner "Einsamkeit".
Vielleicht weil ich mich seit meiner Schulzeit zurückgezogen habe und somit
dran gewöhnt bin. Seitdem hab ich kaum Leuten vertraut und mich voll bei ihnen
fallen gelassen. Bei Männern schon gar nicht, aber das hab ich vorher auch nie
gekonnt. Meine "Männerbekanntschaften" (ich weiß nicht recht wie ich
das sonst nennen soll, und auch das trifft es so gar nicht) waren in meiner
Jugend immer von kurzer Natur und ziemlich oberflächlich. Sobald sich mir ein
"Aus" geboten hat, habe ich mich darauf gestürzt wie ein Ertrinkender
auf einen Rettungsring. Bloß niemanden zu nahe lassen, war das Motto.
Und auch jetzt schaffe ich es einfach nicht Nähe zuzulassen, ganz gleich wie sehr ich
mich nach ihr sehne und ich mir einen Partner herbeiwünsche. Nähe macht mir Angst. Nähe erdrückt
mich. Die Vorstellung, dass er mich berührt und mich spürt ist für mich fast
unerträglich. Und obwohl das alles Gedankenspielereien sind, kann ich nicht
anders, als mich direkt mit imaginären Frauen zu vergleichen und mich
abzuwerten. Vielleicht ist die Angst vor Nähe auch einfach eine Art Schutz
davor, meine Unzulänglichkeiten aktiv wahrzunehmen. Ich weiß, dass sie da sind.
Ich weiß um ihre Existenz, aber diese leugne ich so gerne und blende sie
einfach vollständig aus meiner Wahrnehmung aus. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht warum das so schwer für mich ist.
Letztens
war ich besser darin. Ich habe mich einen Keks gefreut, dass ich ihn an mich
ranlassen konnte. Ich war immer noch verkopft und sehr wahrscheinlich ziemlich
verklemmt, aber ich hab's zulassen können. Yay, oder so, würde mein 2014-Ich
sagen. Leider hat es nicht geklappt. Ist auch sehr wahrscheinlich besser so,
aber seitdem fühle ich mich leer und einsam. Als ob ich eine neue Welt entdeckt
habe, die mir vorher verborgen geblieben ist. Das war so ein schönes Gefühl.
Das Problem ist auch, dass solange ich diesen inneren Kampf austrage, ich mich nicht voll auf die Situation einlassen kann, weil ein guter Teil von mir mit sich selbst ringt, als dass ich auf ihn richtig eingehen kann, und somit scheitert sowieso jeder Versuch. Ich weiß nur einfach nicht wie ich das ganze lösen kann. Mittlerweile belastet es mich schon und kann diesen Wunsch auch gar nicht mehr abwehren, bzw. will es auch einfach nicht mehr.
Naja, so viel zu "ich will hier nicht mehr schreiben". Hallo :)
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