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von Einsamkeit und so.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Mittlerweile schreibe ich nur noch Tagebuch, wenn ich ein Gläschen Wein hatte. Damit denkt es sich irgendwie besser. Diese melancholisch anmutende Stille und Sehnsucht nach etwas Neuem ist einfacher zu erreichen.

Ich fühle mich einsam. Ich weiß gar nicht, wann ich das zuletzt gesagt habe. Normalerweise bin ich recht zufrieden mit meiner "Einsamkeit". Vielleicht weil ich mich seit meiner Schulzeit zurückgezogen habe und somit dran gewöhnt bin. Seitdem hab ich kaum Leuten vertraut und mich voll bei ihnen fallen gelassen. Bei Männern schon gar nicht, aber das hab ich vorher auch nie gekonnt. Meine "Männerbekanntschaften" (ich weiß nicht recht wie ich das sonst nennen soll, und auch das trifft es so gar nicht) waren in meiner Jugend immer von kurzer Natur und ziemlich oberflächlich. Sobald sich mir ein "Aus" geboten hat, habe ich mich darauf gestürzt wie ein Ertrinkender auf einen Rettungsring. Bloß niemanden zu nahe lassen, war das Motto.
Und auch jetzt schaffe ich es einfach nicht Nähe zuzulassen, ganz gleich wie sehr ich mich nach ihr sehne und ich mir einen Partner herbeiwünsche. Nähe macht mir Angst. Nähe erdrückt mich. Die Vorstellung, dass er mich berührt und mich spürt ist für mich fast unerträglich. Und obwohl das alles Gedankenspielereien sind, kann ich nicht anders, als mich direkt mit imaginären Frauen zu vergleichen und mich abzuwerten. Vielleicht ist die Angst vor Nähe auch einfach eine Art Schutz davor, meine Unzulänglichkeiten aktiv wahrzunehmen. Ich weiß, dass sie da sind. Ich weiß um ihre Existenz, aber diese leugne ich so gerne und blende sie einfach vollständig aus meiner Wahrnehmung aus. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht warum das so schwer für mich ist.

Letztens war ich besser darin. Ich habe mich einen Keks gefreut, dass ich ihn an mich ranlassen konnte. Ich war immer noch verkopft und sehr wahrscheinlich ziemlich verklemmt, aber ich hab's zulassen können. Yay, oder so, würde mein 2014-Ich sagen. Leider hat es nicht geklappt. Ist auch sehr wahrscheinlich besser so, aber seitdem fühle ich mich leer und einsam. Als ob ich eine neue Welt entdeckt habe, die mir vorher verborgen geblieben ist. Das war so ein schönes Gefühl. 

Das Problem ist auch, dass solange ich diesen inneren Kampf austrage, ich mich nicht voll auf die Situation einlassen kann, weil ein guter Teil von mir mit sich selbst ringt, als dass ich auf ihn richtig eingehen kann, und somit scheitert sowieso jeder Versuch. Ich weiß nur einfach nicht wie ich das ganze lösen kann. Mittlerweile belastet es mich schon und kann diesen Wunsch auch gar nicht mehr abwehren, bzw. will es auch einfach nicht mehr. 

Naja, so viel zu "ich will hier nicht mehr schreiben". Hallo :) 

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